Mittwoch, 27. Februar 2008

Ehrenwort!

Da wär ich mal wieder...
Einige Artikel waren ja in den letzten Wochen geplant, aber leider ist keiner davon zustande gekommen: Zum einen wäre da eine weiter Antwort an Martin Wilbers gewesen, aber ich glaube, nun haben wir uns einigermaßen in der Mitte gefunden und uns die Hände gereicht, wie man so schön sagt. Allerdings habe ich am letzten Wochenende ein Erlebnis gehabt, dass mich noch einmal erschüttert hat: Ich sage nur "Ich hab 'ne Zwiebel auf dem Kopf, ich bin ein Döner!"... Wie konnte so etwas passieren? Mir fehlen ob solchem - Entschuldigung! - Mist einfach die Worte... Man muss dem Künst... Säng... Interpre... Menschen, der da ins Mikro brüllt, Tim Toupet mit Namen, zu Gute halten, dass er wirklich ein netter Kerl ist. So zumindest mein Eindruck, als ich ihn kurz vor seinem Voll-Playback-Gesödel getroffen habe. Weiter Worte sollen darüber nicht verloren werden.

Dann wäre da noch mein Arbeitswechsel gewesen: Vom Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg zur DATEV eG nach Nürnberg... Aber leider kam ich noch nicht dzu, einen ordentlichen Rückblick zu verfassen. Die Erinnerungen sind immernoch zu nah *schnief*

Was bleibt: Politik, Politik, Politik... Überall grinsen mich nun wieder die ganzen selbsternannten Kommunal-Helden. Wenn ich nach Hause komme: Wahlwerbung im Briefkasten, unter anderem die Begrüßung als Erstwähler (bei der letzten Kommunal-Farce war ich ja noch leicht außerhalb der Wahl-Legalität). Die Kandidaten ziehen von Tür zu Tür, je nach Partei wirken sie dabei entweder wie die Spar-Version der Zeugen Jehovas oder wie schlecht gekleidete Schutzgeldeintreiber der Mafia... Aber auch die können ja nicht den ganzen Tag mit dem Otto-Katalog unterm Arm rumlaufen.
Eine Sache haben sie aber bei uns am Lande alle gemein: Irgendwie stimmt die Kommunikation nicht... Und teilweise mit üblen Folgen: Wenn man amtierender Bürgermeister (FW) ist, dann sollte man nicht unbedingt das auf die Wahlkampffahne schreiben, was man falsch gemacht hat. Vor allem nicht, wenn es dabei um den Abzug zweier großer Firmen in die Nachbargemeinde geht. Natürlich sind die jeweiligen Geschäftsführer Gemeinderat für die CSU bzw. deutlich CSU-affin, aber auch das sollte man nicht breittreten. Und ihnen dämliches bzw. sogar rechtswidriges Verhalten vorwerfen! Ein Abgrund von Dorf-Verrat... war es eben nicht. War auch mittlerweile geklärt.
Das Problem ist dann, dass die meisten größeren Firmen einen deutlich besseren PR-Apparat als die Freie Wähler-Ortsgruppe Eckental haben. Und so geht der Schuss ganz schnell nach hinten los... wer's nachlesen will, sehe einfach mal im Archiv des wochenblatts nach (los geht's mit Heft #06)!
Man könnte mir ja nun auch vorwerfen, dass dieser Artikel aus einer gewissen Politikverdrossenheit heraus entstanden ist. Dass er deshalb vielleicht auch etwas konfus und teilweise auch nicht sehr nett und eher pessimistisch ist. Und das, obwohl ich einmal gesagt habe, dass ich politische Themen hier aussparen will... Deshalb sage ich es hiermit noch einmal frei heraus: Wenn dieser ganze Zirkus am Sonntag vorbei ist, dann werde ich die politischen Themen wieder ruhen lassen! Darauf gebe ich Ihnen, meinen Lesern, mein Ehrenwort - ich wiederhole - meinen Lesern, mein Ehrenwort! Ehrlich!

Ansonsten:
Was läuft: Die Bayern tun sich noch etwas schwer gegen die 60er, der Pokal hat halt seine eigenen Regeln...
Wie's aussieht: Schaun mer mal!

Sonntag, 3. Februar 2008

"Nun steh ich am Fenster, schau hinaus in die Nacht..."

"... und ich lebe ein Leben, das vom Teufel gemacht!" Soweit der Refrain eines Liedes von Schandmaul... Wer es nicht kennt: Dort geht es um einen Spielmann, der für Erolg als Musiker seine erste Liebe an den Teufel verkauft... Bis gerade eben war es noch nicht auf meiner Playlist, aber ein Blogeintrag von Martin Wilbers hat mich nun doch ins Grübeln gebracht.
Denn die Musik gehört - unzweifelhaft - heute zu unserem Alltag wie Essen, Trinken und Atmen. Im Auto, beim Arbeiten, im Café, im täglichen Fernsehen und leidlicherweise auch immer häufiger überall, seitdem es groß in Mode ist, den Bus/den Schnellimbiss/die Fußgängerzone mit Handymusik zu beschallen. Aber auch aus den Nachrichten - vor allem aus denen aus der Welt der Prominenz - sind Musik und Musiker nicht mehr wegzudenken. Hier geht es allerdings meist nur in zweiter Hinsicht um die musikalischen Fähigkeiten der Personen, im Hauptaugenmerk liegen ihr alltägliches Dasein, ihre Eigenheiten, ihre Mode, ihre Frisuren, ihre Exzesse, ihr Aufstieg und ihr Niedergang.
Gerade dadurch oder auch zusätzlich ist aber Musik auch mehr geworden - eine Philosophie, ein Lebensgefühl. Und in diesem Punkt muss ich Martin widersprechen: Auch oder gerade heute und in unserer Generation hat die Musik Menschen zusammengeführt und abgegrenzt. Sie hat eigene Subkulturen geschaffen, die nicht nur die Musik hören, sondern die die Musik leben. Seien es die HipHopper, die Goth, die Emos oder die Metaller... oder eben jene, die sich der sogenannten "Popkultur" verschrieben haben: seichte, leicht zu konsumierende und zu verkaufende Musik von austauschbaren Gesichtern dahingeträllert, der Rhythmus am Computer generiert und häufig einfach immer gleich. Aber dennoch mit einem Personen-Kult ausgestattet, der bei allen Musikrichtungen gleich ist. Seien es kreischende Tokio Hotel-Fans, die tage- und nächtelang anstehen um Karten zu ergattern, Fans, die extra nach Paris pilgern um das Grab von Jim Morrison zu sehen oder die Verehrung und der Krieg den die HipHopper Tupac Shakur und Notorious B.I.G. hervorgerufen haben und die sich heute in so vielen Personen wiederfinden. Häufig ist der Ruhm hierbei zwar nur von kurzer Dauer - man sehe sich die sämtlichen Retorten-Bands und -"Künstler" aus den deutschen Casting-Shows an -, die Interpreten werden austauschbar und ein Werkzeug für die Musikindustrie... aber immer wieder gibt es auch Solche, die überdauern, wenn auch nur in den Köpfen weniger, dort aber um so heftiger.
Eines haben sie aber mittlerweile fast alle gemeinsam: Es geht hier um viel, viel Geld! Um wirklich verflucht viel Geld... zu viel Geld! Geld, mit dem sich solche "Stars" in andere Teile der Unterhaltungsindustrie einkaufen, wie in Film oder Mode (beide Male größtenteils mit furchtbaren Konsequenzen). Geld, auf das man auch nicht mehr verzichten möchte... Es folgen Steuerhinterziehung, Millionenklagen, Scheidungskriege und der Kampf gegen Raubkopierer, während die Konsumenten ihre letzten Cent zusammenkratzen um sich die neue CD zu kaufen.
Oder der "Verkauf der eigenen Seele" an die Maschinerie der Publicity - Dschungelcamp, Big Brother etc.

Aber die Aussicht ist wahrscheinlich ebenso pessimistisch wie im Bezug auf Spitzensportler und andere Prominenz: Es wird sich halt nicht viel ändern! Weil wir halt auch nicht darauf verzichten können und wollen - auch ich nicht...
Und so bleibt nur die Liedstelle:

"Reichtum und Wolllust sind nun mein Leb'n,
die Herzen der Frauen sind mir ergeben.
Was immer ich will, es wird mir geschenkt,
Rücksicht und Mäßigung sind mir fremd!"

Ansonsten:
Was läuft: siehe Titel...
Wie's aussieht: kalt und klar... eigentlich perfekt für einen Spaziergang... Wenn da morgen nicht die Klausur wäre.