Ich bin also noch bei weitem nicht völlig durchgedreht, hier in meinen beschaulichen vier Wänden, auch wenn es mir mittlerweile vorkommt, als hätte ich bereits mehrere Lastwagenladungen Ramsch in den letzten Tagen nach draußen geschafft. Aber dazu später noch etwas mehr... Im Moment quält mich nämlich mal wieder ein fast schon grundsatz-philosophisches Problem. Bereit? Wirklich? Gut, dann aufgepasst:
Warum hat man, wenn man gerade eine schöne Zeit hat, und sich nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft freut, das Gefühl, die Zeit würde schneller vergehen, während man, wenn man auf etwas wartet und/oder gerade etwas unangenehmes/langweiliges macht ,denkt, Väterchen Zeit hätte seine Sanduhr mit Götterspeise gefüllt... (Der Gedanke ist mir übrigens gekommen, als ich heute in meinen Kühlschrank gesehen habe.)
Und was ist, wenn beide Gefühle zusammentreffen? Das sieht bei mir dann gerade so aus:
Warum habe ich das Gefühl, dass die Zeit, bis das neue Semester beginnt und ich mit meinen Arbeiten zur Vorbereitung fertig sein muss - also meine Semesterferien - so unglaublich schnell vergangen sind (also die Zeit, nicht die Arbeit), während der Dezember, wenn ich dann in Urlaub flieg noch meilenweit entfernt scheint (hier sind natülich temporale Meilen gemeint...)
Man könnte fast meinen, die Gedankengänge von den ganzen Psychologen und Philosophen sind über die Jahre in unser schönes Hörfunkstudio gesickert und verkleistern gerade meinen Geist! Ach, weh mir! Um's mal mit Goethe zu sagen...
Wo mir wieder etwas einfällt: Ich habe mich ja bereits als Fan der Trivial-Literatur geoutet, und deshalb von mir an alle Germanistinnen da draußen: Wenn mal wieder einer eurer männlichen Studienkollegen zu euch sagt, er liebt Goethe/Schiller/Lessing/hier-Namen-einsetzen, und er kann euch das ganz genau erklären, vielleicht bei einem Kaffee oder besser gleich bei ihm zu Hause... dann handelt es sich dabei entweder um jemanden, der bereits in der Schule immer etwas seltsam war oder er will euch ins Bett kriegen! Tut mir Leid euch das sagen zu müssen... Und bitte nicht falsch verstehen: Ich mag Goethe/Schiller/Lessing/hier-Namen-einsetzen auch, finde sie sogar sehr toll, aber wenn ich die Wahl habe, dann lese ich auch lieber Pratchett, Witzko, Frisch oder irgendjemanden, mit dem ich nicht in der Schule gequält wurde und den ich für mein Studium nochmal durchgekaut habe, um ihn/sie dann wirklich zu verstehen und vielleicht zu mögen... Aber deshalb würde ich mich niemals als Spezialist ausgeben...
Allerdings könnte ich ja tatsächlich helfen, zumindest jetzt. Denn: Da macht man sich mal wieder schwer beladen auf den Weg zum Papiermüll, ärgert sich noch, dass es jetzt auch noch regnet, ärgert sich, dass der Container auf der zugewandten Seite schon zum Bersten voll ist, setzt seine Last ab, öffnet das Ding und findet vollkommen verdutzt das hier obenaufliegen:
Germanistik-Bücher im Wert von knapp über 200 Euro (In Worten: zweihundert ...te Euro)! Hat da jemand den Müll mit dem Speditionswagen verwechselt? Aber ich bin ja froh, dass es der-/diejenige in den Papiermüll geworfen hat, ansonsten wäre das wohl etwas ekelhaft geworden... Nur, ganz ehrlich: Für 200 Euro wäre ich auch in die Grüne Tonne getaucht, und das sage ich ohne rot zu werden!
Deshalb: Wenn eine von euch Hilfe braucht, ich hab gerade alles bei mir in der Wohnung, dann kann ich uns auch einen Kaffee machen...
Ach ja: Ein Soziologie-Buch ist auch dabei, also keine Sorgen machen, da kann ich auch helfen. Aber was sagt man zu so einem Fund? Richtig: Sachen gibt's... die gibt's nur im Pestheim!
Ansonsten:
Was läuft: Bang von Gorky Park (Ohoho, ohohoh...)
Wie's aussieht: Verregnet, aber es ist deutlich mehr los: Ist schön anzuschauen, wie sich hier die Neu-Einziehenden und die Ausziehenden bepackt wie ein mexikanisches Maultier kurz nach der Ernte übern Haufen rennen.